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Mehr als Ästhetik - Farbe als bauökologische Größe

Beitrag 1 von 6 der Serie Zirkularität, Nachhaltigkeit & Farben von Katrin Trautwein

Nicht nur schön, auch gesund und ökologisch - Farbe als Haut der Architektu

Jährlich verarbeitet die globale Bauindustrie rund 25 Millionen Tonnen Farben und Lacke. Trotz ihrer geringen Schichtdicke haben sie weitreichende Auswirkungen, denn sie prägen die ästhetische Wirkung und beeinflussen die ökologische Bilanz der Architektur. Farben und Lacke wirken sich auf Wartungszyklen und die Lebensdauer von Bauteilen aus und gehören in jede ganzheitliche Nachhaltigkeitsbewertung.

Farbe als unterschätzter Faktor

In gängigen Nachhaltigkeitsbewertungen liegt der Fokus auf Dämmung, Energieversorgung, Fensterqualität und Tragstruktur. Farben und Beschichtungen hingegen werden meist als nebensächliche, dünne Schichten ohne konstruktive Relevanz betrachtet. Diese Sichtweise greift zu kurz, denn Farben und Lacke sind allgegenwärtig: Sie kommen auf Fassaden, Innenwänden, Möbeln sowie auf Holz- und Metalloberflächen zum Einsatz. Sie strukturieren Räume, schaffen Kontraste, lenken den Blick und sind weit mehr als bloße Dekoration. Ihre gestalterische Kraft wird oft unterschätzt, ebenso wie ihre bauphysikalische und ökologische Bedeutung

Farben und Lacke beeinflussen bauphysikalische Eigenschaften wie:

das Raumklima,

die Wasserdampfdiffusion,

den Lichtbedarf,

die Oberflächentemperatur,

die Sickerwasser- und Bodenqualität,

die Instandhaltungszyklen,

die Lebensdauer von Bauteilen,

die atmosphärische Wirkung der Räume,

den CO2-Fußabdruck,

die zeitlose Wirkung der Architektur.

Farben und Lacke sind ein Umweltfaktor

Farben und Lacke sind kein Beiwerk – sie sind die Haut der Architektur. Gute Außenfarben können sogar die Biodiversität in der obersten Bodenschicht fördern: durch emissionsarme Rezepturen, die das Bodenleben nicht belasten, und durch alkalische Bindemittel wie Kalk oder Wasserglas, die den pH-Wert des Bodens stabilisieren.

Titanfreie Fassadenfarben leuchten mehr udn sind nachhaltiger als konventionelle Mineralfarben

Farben ohne Titandioxid verwenden

Trotz erheblicher ökologischer Nachteile ist Titandioxid aus wirtschaftlichen Gründen nach wie vor das weltweit am häufigsten verwendete Pigment. Bereits geringe Mengen erzeugen eine helle, unnatürlich flache Oberfläche und die Herstellung und Entsorgung belasten die Umwelt erheblich. Bei kt.COLOR stehen Ihnen zwei Finishes zur Verfügung, die ohne Titandioxid hergestellt werden: die Emulsion Titanfrei und unsere kt.KALK-Farben.

Titanfreie Farbrezepturen hingegen wirken außen wie innen tief und leuchtend. Fassadenfarben auf dieser Basis kreiden über Jahrzehnte gleichmäßig mit Verschmutzungen ab, während das eingesetzte Bindemittel zugleich die Bodenqualität verbessert. Ein Neuanstrich wird oft erst nach vielen Jahren erforderlich. Das ist nicht nur umweltverträglicher, sondern langfristig auch wirtschaftlich sinnvoll.

Die Pigmente kritisch hinterfragen

Viele Hersteller werben mit Begriffen wie inspired by nature oder organic pigments. Doch hier lohnt der zweite Blick:

Inspired by Nature ist eine Marketingformulierung, die einem sagt, dass die Farben keine natürlichen Farbpigmente enthalten.

Organic Pigments sind petrochemische Buntpigmente mit hohem CO2-Fußabdruck, nicht biologische Pigmente.

Mineralfarben enthalten anorganische, synthetische Farbpigmente. Auch wenn es so klingt: Mineralische Pigmente sind keine natürlichen Pigmente.

Farbmischmaschinen verarbeiten immer industrielle Halbfabrikate, die keine natürlichen Farbpigmente aber dafür meistens Biozide enthalten.

Ocker bietet seit Menschengedenken Schutz und Schönheit

Farben aus natürlichen Pigmenten einsetzen

Farben aus reinen Erdpigmenten und Halbedelsteinen, Rosso Veneto und Lapislazuli beispielsweise, wirken dauerhaft harmonisch und sind gesundheitlich und ökologisch unbedenklich. Wenn Sie kräftigere, weniger erdige Farben wünschen, bieten die mineralischen Pigmente sinnvolle Ergänzungen. Sie enthalten keine Mikroplastikträger und keine Biozide. Allerdings nur, wenn sie handwerklich in einem echten Manufakturbetrieb hergestellt werden.
Transparenz und Offenheit prgen die Arbeit und die Haltung bei ktCOLOR
Aber Achtung: Viele Firmen geben vor, Manufakturen zu sein. Prüfen Sie die Webseiten. Fotos von strahlenden Männern im Schurz mit Deckeln in der Hand neben Dosen auf dem Fließband sind ebenso Hinweise auf industrielle, abgetönte Mischungen wie Aussagen über Manufakturen in Nordrhein Westphalen, Bayern oder Dorset, die keine Bilder ihrer Manufaktur zeigen.

Ökobilanz: Kleine Volumen, kollektiv eine große Wirkung

Farben und Lacke machen mengenmäßig nur einen kleinen Teil der Baumaterialien aus, doch ihre Umweltwirkung ist signifikant:

Konservierungsstoffe gelangen durch Abrieb, Auswaschung oder Verdunstung in das Abwasser.

Forever-Chemicals (z.B. PFAS) reichern sich dauerhaft in der Umwelt an. Sie sind in vielen Designerfarben. Es gibt keine Deklarationspflicht!

Biozide in Fassadenfarben sind ökologisch problematisch: Sie stören über Regenwasser empfindliche Ökosysteme und beeinträchtigen die Bodenqualität.

Lösemittelhaltige Lacke stoßen VOCs aus und schädigen damit die Atmosphäre. Weniger bekannt ist: Auch organische Dispersionen und Pigmente verursachen Emissionen bei der Entsorgung. Gerade in vielen Premium-Farben sind sie in beträchtlichen Mengen enthalten, meist ohne Deklaration.

Die Herstellung vieler gängiger Farbrohstoffe ist energieintensiv – etwa bei Dispersionen, Kunst- harzen, Titandioxid, mineralischen Spinellpigmenten, organischen Pigmenten oder lösungsmittelhaltigen Produkten.

Schönfärberei?

In der Farbenbranche sind Begriffe wie ökologisch, emissionsfrei oder mineralisch rechtlich nicht geschützt. Jeder darf sie unabhängig von der tatsächlichen Zusammensetzung des Produkts verwenden. Deshalb gilt: Fragen Sie nach. Wählen Sie Hersteller aus Ihrer Region, die transparent arbeiten, fachlich kompetent Auskunft geben und bereit sind, Ihnen Auskunft über die verwendeten Rohstoffe geben oder gar den Blick auf ihre Herstellungsprozesse zu erlauben. Bleiben Ihre Fragen unbeantwortet? Dann ist es Zeit, den Hersteller zu wechseln.

Allgemein gilt:

Kalk- und Silikatfarben kommen ohne Biozide aus und sind besonders langlebig. Im Bild: die kt.COLOR Silikatfarbe 08KT006 Ombre Cipro media

Konservierungsstoffe können ohne Biozide hergestellt werden. Sie sind ideal für Allergiker, müssen aber frisch verarbeitet werden. Fragen Sie nach!

Fragen Sie aktiv nach , ob eine Farbe maschinell abgetönt wurde – das ist ein einfacher Indikator für synthetische Pigmente, lange Lieferwege und versteckte Konservierungsmittel.

Diffusionsoffene Wände, leuchtende Flächen, dauerhatfe Schönheit mit der richtigen Farbe

Naturpigmente und Handarbeit – aus Überzeugung

kt.COLOR steht für Farben, die höchsten ästhetischen und ökologischen Ansprüchen gerecht werden. Unsere Oberflächen sind emissionsarm, mikroplastikfrei, frei von „Forever Chemicals“ und für Kinderspielzeug zugelassen. Sie sind das Ergebnis echter Handarbeit.
in der Farbmanufaktur ktCOLOR werden Farben wie Gourmet-Gerichte hergestellt
Auf Wunsch stellen wir unsere Emulsions- und Satinée-Farben auch ohne Biozide und Titandioxid für Sie her. Kalk- und Silikat-Farben enthalten grundsätzlich keine zugesetzten Biozide.
Transparenz ist Teil unserer Philosophie: Wer wissen möchte, wie unsere Farben entstehen, ist herzlich eingeladen, an unseren kostenlosen Manufakturrundgängen mit Farbvortrag von Gründerin Katrin Trautwein teilzunehmen.
Wir freuen uns darauf, Sie in die Welt echter Pigmentfarben einzuführen.
Katrin Trautwein
veröffentlicht Juni 2025

Bildrechte

Aufnahmen von kt.COLOR ©Beka Bitterli und Lukas Lienhard. Fassade ©Marc Niedermann. Jugendstilzimmer ©Nermin Skenderovic.