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kt.COLOR Weihnachtsgeschenke

Ein Thema hat uns 2021 nicht losgelassen. Es klingt zunächst unbedeutend, ist aber alles andere als belanglos: «Die Kreativität der Natur beruht auf Vielfalt». Diese Tatsache bietet uns eine differenzierte Entscheidungshilfe für allerhand Fragestellungen, denn wir betrachten es als unsere Aufgabe, die natürliche Vielfalt zu erhalten. Diese Überzeugung leitet uns sowohl in der Farbentwicklung wie auch in der Farbgestaltung. Die funkelnde Vielfalt, welche natürliche Farben und harmonische Farbkonzepte auszeichnet, löst Momente der tiefen Befriedigung im Alltag aus. In Zeiten der Hiobsbotschaften tun uns diese Augenblicke des Staunens über eine Farbe, die viele Farben in sich vereint, oder über das Lichtspiel an der Wand, unendlich gut. Hier finden Sie zum Auftakt der Weihnachtssaison Geschenkideen, die Ihnen diese Kraftquelle neu erschliessen.

Weiss: 25 Variationen

Das farbgebende Pigment Titandioxid in handelsüblichen weissen Farben, wie RAL 9016 oder NOCS 0500-N beispielsweise, ist künstlich. In diesem Buch finden Sie 25 grosse Tafeln weisser Farben, die weitestgehend natürlich pigmentiert und darum leuchtender als andere sind. «Nur weiss» - aber verblüffend in ihrer Wirkung.

Das Le Corbusier Tapetenmusterbuch von 1931 mit echten, aufgewalzten Farbanstrichen.

Kostbare Originalpigmente als Grundlage unserer Farben

Die Farbpigmente auf den Tapetenmustern liessen sich eindeutig bestimmen und auch ausfindig machen. Wie wollte ich aber Le Corbusiers Farbenwahl begreifen, wenn ich statt der ursprünglichen natürlichen und mineralischen die heute üblichen künstlichen und organischen Farbpigmente einsetzen würde?

Da mit diesen heute üblichen Farbpigmenten die von Le Corbusier gewünschten Wirkungen nicht zu erzielen sind, stand deren Einsatz für mich nie zur Diskussion. Ich beschloss also, die Farben mit der Farbmanufaktur kt.COLOR aus den traditionsreichen Originalpigmenten herzustellen. Dies stellte uns zwar vor grosse Herausforderungen und in einem Fall mussten wir sogar den weltweiten Restbestand eines Farbpigments aufkaufen, der Einsatz hat sich jedoch gelohnt. Unsere Farbrezepturen waren materiell und qualitativ mit denjenigen von Le Corbusier vergleichbar. Sie haben die damalige Direktorin der Le-Corbusier-Stiftung so begeistert, dass sie uns für zehn Jahre die Rechte zur exklusiven Nutzung des Le Corbusier-Schriftzuges erteilte. So starteten wir mit der Entwicklung von Tubenfarben für Bemusterungen und der Produktion von Farbfächern mit handgestrichenen Mustern.

Bild: Ein Künstlerfarben-Set, Januar 2000. Die Resonanz war riesig.

Die mit Le Corbusier-Schriftzug versehenen «Polychromie Le Corbusier» Farben der kt.COLOR Farbmanufaktur wurden in Handarbeit hergestellt und überzeugten aufgrund der von Le Corbusier verwendeten Originalfarbpigmente mit ihrer satten, aus der Tiefe leuchtenden Farbgebung. Sie zeichneten sich jedoch nicht nur über den Farbton aus, sondern machten die Farben aufgrund ihrer Haptik, mikroskopischen Zusammensetzung und inneren Harmonie zu einem ganzheitlichen Sinneserlebnis. Dadurch haben sie weltweit Aufsehen erregt und fanden insbesondere auch grossen Anklang in Kunst und Architektur. Selbst der New York Times waren sie einen Artikel wert.

Originalqualität oder blosse industrielle Nachmischung?

Von dieser Aufmerksamkeit versuchten auch andere Farbenhersteller zu profitieren. Sie erweiterten ihre bestehenden Farbsysteme mit Le Corbusier-Farbsystemen und bedienten den Markt mit industriellen Nachmischungen, die zumindest annäherungsweise die Farbtöne von Le Corbusier reproduzieren sollten. Da nicht auf Originalpigmenten basierend, verfehlten diese Nachmischungen jedoch die von Le Corbusier gewünschten Wirkungen. Nichtsdestotrotz waren die Folgen für die kt.COLOR Farbmanufaktur weitreichend. Das Angebot an sogenannten «Le Corbusier Farben» nahm rasant zu und wurde unübersichtlich. Quasi über Nacht bezeichneten sich Farbenhersteller und Malerbetriebe Le Corbusier Farbspezialisten, erstellten zahlreiche, teilweise doch sehr enttäuschende Nachmischungen. Als Folge des Marketingwunsches vom Namen Le Corbusier zu profitieren, gibt es heute Uhren und Heizradiatoren in nachgeahmten Le Corbusier Farben zu kaufen, obwohl Le Corbusier seine Farben nie so verwendet haben wollte. Die Individualisierung unserer Farben wurde dadurch zunehmend schwierig. Hierzu beigetragen hat auch der Umstand, dass einzelne Farbenhersteller – ob vorsätzlich oder in gänzlicher Unkenntnis der Herkunft kann dahingestellt bleiben – auch weitere, von Le Corbusier unabhängige Farbentwicklungen der kt.COLOR Farbmanufaktur, wie z.B. die beliebten Farben Lapislazuliweiss und Ultramarinblau Y3, als sogenannte «Le Corbusier Farben» und Teil ihres Le Corbusier-Farbsystems anpriesen und vertrieben.

Bild: kt.COLOR Pigmente. Von oben links im Gegenuhrzeigersinn Rubinrot, Kobalttürkis, Nero Roma, Nero vite, Umbra gebrannt, Goldbronze, Kupferbronze.

Der Kern unseres Schaffens

Wir wollten nicht länger Teil dieser Entwicklungen sein. Wir entschieden uns deshalb im Jahre 2011 unsere Farben nicht mehr mit dem Le Corbusier-Schriftzug zu vertreiben und uns als Farbmanufaktur voll und ganz auf den Kern unseres Schaffens auszurichten. Dieser definiert sich über die traditionsreichen und hochwertigen Farbpigmente, die handwerkliche Farbenherstellung und unsere stimmigen Farbkonzepte. Im Fokus steht dabei stets, im Raum das Schöne hervorzuheben und mit gezielten Kontrasten das Licht zu optimieren. Unseren Forschungsergebnissen zufolge hatte Le Corbusier genau das mit seinen Farben im Sinn.

Unsere Farben tragen heute deshalb zwar nicht mehr seinen Schriftzug, erzielen aber die von Le Corbusier gesuchten Wirkungen. Das ist es, wofür wir als Farbmanufaktur kt.COLOR für unsere Kundinnen und Kunden einstehen und weshalb unsere Farben für die Ausstellung «Le Corbusier und die Farbe» in Zürich ausgewählt wurden. Wir schätzen diese Auszeichnung unseres Schaffens durch die Ausstellungsmacher sehr.

Katrin Trautwein, Mai 2021

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Kundenstimme

"Es braucht ein bestimmtes Bewusstsein um deine schönen Pigmentfarben in ihrem ganzen Spektrum wahrzunehmen und wertzuschätzen. Deine Bücher und Vorträge können dieses Bewusstsein erwecken." RP, Maler